Entwicklungen im Einkaufsverhalten in Deutschland.
Das Einkaufs- und Bezahlerlebnis – so wie wir es kennen – befindet sich im Wandel. Neuartige Ladenkonzepte, Selbstbedienungskassen und Lieferdienste verändern alltägliche Einkaufsgewohnheiten grundlegend. Während viele nach wie vor die traditionelle Supermarktkasse mit Personal nutzen, zeichnet sich gerade in der jüngeren Generation ein klarer Trend zu neuartigen Einkaufsmethoden ab. Die jährliche Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD), durchgeführt im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e. V., liefert hierzu aufschlussreiche Einblicke: Die Hälfte der Kartenzahlerinnen und Kartenzahler in jüngeren Generationen möchte künftig verstärkt an Selbstbedienungskassen einkaufen. Was bedeuten die Entwicklungen im Einkaufsverhalten in Deutschland? Wir klären auf.

Trends im Einkaufsverhalten in Deutschland.
Während die Gesamtbevölkerung eher zurückhaltend auf neue Einkaufskonzepte reagiert, ist die jüngere Generation hinsichtlich neuartiger Methoden innovationstreibend. Über die Hälfte aller 16-29-Jährigen möchte künftig öfter an Selbstbedienungskassen im Supermarkt einkaufen. Fast ein Drittel dieser Altersgruppe (30 Prozent) kann sich sogar vorstellen, vermehrt Supermärkte ohne Kassen zu nutzen.
Kartenzahlerinnen und Kartenzahler zeigen ähnliche Präferenzen: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) plant, Selbstbedienungskassen in Zukunft verstärkt zu nutzen, und knapp ein Drittel (29 Prozent) möchte öfter in einem Supermarkt ohne Kasse einkaufen. Im Vergleich dazu sind es bei Barzahlerinnen und Barzahlern lediglich 20 und 12 Prozent.
Trotz der eher verhaltenen Resonanz in der Gesamtbevölkerung zeichnet sich ein Trend im Einkaufsverhalten in Deutschland ab: Immerhin über ein Drittel (38 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger gibt an, in Zukunft öfter Selbstbedienungskassen im Supermarkt nutzen zu wollen. Die Vorstellung, vermehrt in Supermärkten ohne Kasse einzukaufen, können sich allerdings nur 22 Prozent vorstellen. Noch weniger (14 Prozent) planen, Lebensmittel künftig online zu bestellen.
Kaufverhalten in Deutschland: Warum ist der Online-Handel so beliebt?
Während sich das Einkaufsverhalten im Supermarkt eher schleichend verändert, ist das Online-Shopping bereits fest im Alltag von Bürgerinnen und Bürgern verankert. Als vorteilhaft empfunden wird hier vor allem die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus einzukaufen (71 Prozent). Für gut zwei Drittel (69 Prozent) ist die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten ein wichtiger Grund. Dennoch geben generationsübergreifend knapp ein Drittel (31 Prozent) der Käuferinnen und Käufer an, das Internet nur zu nutzen, wenn das Produkt vor Ort nicht erhältlich ist.
Hinsichtlich der Bezahlmethoden sehen Verbraucherinnen und Verbraucher Verbesserungspotenzial. Knapp die Hälfte (49 Prozent) möchte eine Vereinheitlichung der Bezahlverfahren. Über ein Drittel (38 Prozent) wünscht sich eine größere Vielfalt an Bezahlmöglichkeiten.

Zahlung per Smartphone prägt das Einkaufsverhalten in Deutschland immer stärker.
Apropos Bezahlverfahren – Du hast es bestimmt schon unzählige Male beobachtet oder bedienst dich der Option vielleicht selbst: der Möglichkeit, mit dem Smartphone zu bezahlen. Tatsächlich wird die digitale girocard unter Verbraucherinnen und Verbrauchern immer beliebter: 21 Prozent haben schon einmal auf diesem Wege bezahlt – fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr (2022: 12 Prozent). Bei den 16–29-Jährigen sind es sogar 41 Prozent, die schonmal mit der digitalen girocard im Smartphone oder der Smartwatch bezahlt haben.
Trotz neuer Bezahltrends zeigt sich, dass viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger beim Bezahlen an der Kasse im stationären Handel weiterhin auf Bewährtes setzen: 55 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen am liebsten mit der physischen girocard.
Ein treibender Faktor für diese Entwicklung ist die unkomplizierte Kontaktlos-Zahlung. In der Altersgruppe der 16–29-Jährigen zahlen beeindruckende 90 Prozent mit der kontaktlosen girocard. Aber auch generationsübergreifend hat die Nutzung der Kontaktlos-Funktion mit 73 Prozent ein neues Hoch erreicht. Sogar in der Generation 60+ gibt erstmals über die Hälfte (57 Prozent) an, die kontaktlose girocard zu nutzen.