Am 4. Juni 2025 war es wieder so weit: Die Deutsche Kreditwirtschaft hat zur DK Info 2025 eingeladen – und über 200 Gäste aus Banken, Handel, Fintechs, Politik und Medien folgten dem Aufruf in das „Von Greifswald“ nach Berlin. Die besondere Location eines umgebauten Güterbahnhofs bot nicht nur einen stimmungsvollen Rahmen, sondern wurde erneut zur Plattform für intensiven Austausch, inspirierende Impulse und zukunftsweisende Diskussionen rund um den Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa.
Bereits am Vorabend nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer das traditionelle Get-together, um erste Gespräche zu führen und sich auf das umfangreiche Programm einzustimmen. Mit 17 Referentinnen und Referenten, einem Moderationstrio sowie einem klaren inhaltlichen Fokus, bot die DK Info in gewohnter Weise Orientierung, Überblick und Anknüpfungspunkte für die Herausforderungen und Chancen eines sich wandelnden Payment-Ökosystems.
Safety first: Cyberresilienz als gemeinsames Ziel
Der Vormittag stand ganz im Zeichen digitaler Sicherheit – und dieser rote Faden zog sich bewusst durch mehrere Keynotes und Impulse. In einer Zeit, in der Cyberangriffe zunehmen und digitale Angriffsflächen breiter werden, ist klar: Sicherheit ist keine
technische Einzelmaßnahme, sondern eine gesellschaftliche und strategische Aufgabe.
Kolja Gabriel, Geschäftsbereichsleiter Politik und Innovation beim Bankenverband, brachte es in seiner Keynote auf den Punkt: Der Zahlungsverkehr befinde sich im Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt, wachsendem Wettbewerb und einer präsenten Bedrohungslage. Echte Resilienz könne nur entstehen, wenn alle Beteiligten – Banken, technische Dienstleister, Netzbetreiber und der Handel – eng zusammenarbeiten. „Zusammen“ lautete daher nicht nur das Motto seiner Rede, sondern auch das Leitbild, das sich durch die gesamte Veranstaltung zog.
Besonders eindringlich war auch der Vortrag von Thomas von der Gathen (PSA), der verdeutlichte, dass Cybersicherheit nicht allein durch Regulatorik herstellbar ist – der Mensch bleibt das anfälligste Glied der Kette. Ob Social Engineering oder digitale Investment-Betrugsformen: Schutz entsteht durch strukturierte Prävention, offene Kommunikation über Betrugsfälle und eine gemeinsame Haltung gegen Manipulation. Seine Botschaft: „Einfach anfangen – und nicht auf die perfekte Lösung warten.“
Auch der Impuls von Pierre du Bois (Kleinanzeigen) machte deutlich, wie verwundbar digitale Ökosysteme sein können. Der Kleinanzeigenmarkt bringe nicht nur (Ver-)Käuferinnen und (Ver-)Käufer, sondern eben auch Opfer und Betrügerinnen und Betrüger zusammen. Phishing bleibe die häufigste Form des Betrugs, weit vor Scamming oder Malware. Besonders alarmierend: Selbst wer sich der Gefahren bewusst sei, ändere nur selten das eigene Verhalten. Die Lösung? Projekte wie der „Digitale Internetführerschein (DiF)“, der digitale Bildung für alle fördern will – unabhängig von Bildungsstand oder sozialem Hintergrund.
Die girocard im Fokus: Innovation trifft auf Vertrauen
Neben dem Themenblock Sicherheit standen am Nachmittag insbesondere Trends und Weiterentwicklungen im Zahlungsverkehr auf der Agenda – und mit ihnen zahlreiche Highlights rund um die girocard.
In mehreren Sessions und Vorträgen wurde deutlich: Die girocard ist und bleibt ein zentraler Baustein im deutschen Zahlungsverkehr. Sowohl der Rückblick auf die Integration in mobile Zahlverfahren wie Apple Pay als auch neue Impulse zur Kundenbindung durch Partner wie Payback und die Sparkassen zeigten, wie vielseitig die girocard heute genutzt wird – und welche Potenziale in ihr schlummern.
Auch die Vertreter des BVR hatten spannende Neuigkeiten im Gepäck. Nach einem kurzen Exkurs zu europäischen Standards und dem Digital Market Act durch Matthias Hönisch, verspricht David Paul: In Kürze werden sie die digitale girocard in ihre VR Banking App integrieren.
Ein weiteres Highlight war ein digitales Interview mit Gunnar Hartmann (SumUp), der in seiner Videobotschaft die girocard-Akzeptanz in SumUp-Terminals angekündigt hat. Diese Erweiterung markiert einen wichtigen Schritt in der Verbreitung der girocard im mobilen Zahlungsumfeld – besonders für kleinere Händlerinnen und Händler sowie Dienstleister, die auf flexible und kosteneffiziente Lösungen setzen.
Daneben brachte die Umweltbank ihre Perspektive ein – und betonte, wie wichtig die Einführung der girocard im eigenen Kontomodell ist. Ganz neu bieten sie ihren Kundinnen und Kunden künftig ein Girokonto an, erzählte Marion Bernhard-Tischler – und geben daher auch Deutschlands beliebteste Debitkarte aus. Vor allem bei einem nachhaltigen Bankangebot sei es essenziell, auch bei Zahlungsmitteln auf Vertrauen, Verbreitung und Souveränität zu setzen – drei Merkmale, die die girocard auszeichnen.
Zwischen Technik und Regulatorien
Auch Pia Heßner (BVR) trug mit ihrem Vortrag zur technischen Weiterentwicklung des girocard-Systems bei. Unter dem Titel „Giro-API – Was kann sie? Für wen ist sie?“ stellte sie die neue Schnittstelle vor, die es Drittanbietern ermöglicht, girocard-basierte Zahlungslösungen einfacher in ihre Anwendungen zu integrieren.
Abgerundet wurde das Programm mit einem praxisnahen Blick auf die kommenden regulatorischen Entwicklungen in Europa. Ob PSD3, der digitale Euro, eIDAS oder der Instant Payment – die rechtlichen Rahmenbedingungen verändern sich rasant.
Die DK Info 2025 schaffte es, diese komplexen Themen kompakt aufzubereiten und greifbar zu machen. Dabei wurde einmal mehr klar: Regulierung und Innovation dürfen sich nicht ausschließen – im Gegenteil. Wer souveräne und sichere Zahlungssysteme gestalten will, muss frühzeitig mitgestalten und die europäische Perspektive konsequent mitdenken.
Fazit: Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Die DK Info 2025 hat erneut gezeigt, wie vielfältig, dynamisch und herausfordernd der Zahlungsverkehr ist. Sie hat aber auch gezeigt, was ihn stark macht: der Wille zur Zusammenarbeit, das klare Bekenntnis zu Sicherheit und Souveränität – und ein Bezahlmittel, das alle mitnehmen kann: die girocard.
Mit über 200 Gästen, engagierten Referentinnen sowie Referenten und spannenden Praxisbeispielen bot die Veranstaltung Orientierung und Austausch gleichermaßen. Sie stärkte bestehende Netzwerke und setzte neue Impulse – genau das, was es braucht, um auch in Zukunft ein sicheres, souveränes und nutzerfreundliches Bezahlen in Deutschland zu ermöglichen.
Und das Beste: Wir sehen uns wieder! Die nächste DK Info findet am 23. und 24. Juni 2026 statt – erneut im „Von Greifswald“ in Berlin.